Garten

Der bunte Bauerngarten

Doris Kampas
Februar 22, 2017

Noch ruht der Garten nach einem kalten und diesmal sehr langen Winter. Mit den ersten, stärkeren Sonnerstrahlen erwacht die Lust auf den Garten. Und auch, wenn man jetzt noch nicht allzu viel machen kann, so ist es an der Zeit, um Pläne für den Frühling zu schmieden.Wer gerne Gemüse anbaut und den kulinarischen Genuss mit einer prächtigen Blütenpracht verbinden will, sollte die Anlage eines bunten Bauerngartens überlegen.

Den Bauerngarten wie wir ihn heute kennen gibt es noch gar nicht so lange. Erst zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurden von den Bäuerinnen meist außerhalb des Gehöfts, kleine Gärten für den Gemüseanbau angelegt. Zum Schutz vor Hasen oder Rehen wurden die Gärten von Weiden – oder Holzzäunen abgegrenzt.

Aufbau und Ursprung

Die klassische Form der Bauerngärten – so wie wir sie heute vor Augen haben – geht eigentlich auf die Klostergärten zurück. Im Zentrum des Gartens befindet sich eine runde Fläche – das kann ein Kräuterbeet sein, aber auch ein kleiner Teich, ein Brunnen oder ein rundes Blumenbeet.
Rundum ist dieses Rondell von vier gleichmäßig großen Beetflächen umgeben, die zusammen die nahezu quadratische Form des Bauerngartens bilden. Getrennt werden die einzelnen Beetflächen von einem kreuzförmig angelegten Wegenetz.

Bei der Erstanlage des Bauerngartens ist auch die richtige Größe und Einteilung der Flächen von Bedeutung. Die einzelnen Beete dürfen nicht zu groß sein, um sie noch mühelos bearbeiten zu können. Als ideale Breite für ein Beet haben sich 120 cm bewährt, sofern das Beet von beiden Seiten zugänglich ist. Mehrere solcher schmalen Beete können, getrennt durch schmale Wege auch zu einem großen Bereich zusammengefasst werden. Die größeren Teile des Bauerngartens werden wiederum durch einen breiteren Hauptweg miteinander verbunden. Als Wegebelag wirken Kies oder Holzhäckseln sehr natürlich. Eine optisch ansprechende Abgrenzung des Bauerngartens muss nicht immer ein

© iStock

Die richtigen Bedingungen führen zum Erfolg!

Bei der Auswahl des Standortes für den Bauerngarten müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Der Platz soll möglichst sonnig sein, ideal ist eine Südlage. Schattenwerfende Nachbargebäude oder Bäume sollten sich in ausreichenden Abstand befinden. Sehr wesentlich für das erfolgreiche Gelingen ist ein guter Boden. Karge oder humusarme Böden verbessert man daher am besten mit Kompost – oder wenn dieser nicht ausreichend vorhanden ist –mit einer guten, biologischen Humuserde.

Auch eine niedrige Hecke, z. B. aus Buchs oder ein Kräuterstreifen aus Lavendel oder Salbei strukturieren den Bauerngarten.

Tu dem Boden etwas Gutes!

Die Einteilung des Bauerngartens in vier Beetbereiche und das Rondell in der Mitte hat ganz praktische Gründe. Die vier Felder werden mit jeweils unterschiedlichen Mischkulturen bepflanzt. In den ersten Bereich kommen Starkzehrer, den zweiten Mittelzehrer, den dritten Schwachzehrer und im vierten Abschnitt wächst z. B. eine Gründüngung. Die einmal geplante Bepflanzung kann nun Jahr für Jahr im Kreis weiterwandern und sorgt so für eine Gesunderhaltung des Bodens und der Fruchtbarkeit.
In das mittlere Beet kommen Dauerkulturen, also z. B. Kräuter wie Thymian, Salbei, Majoran und Oregano oder ausdauernde Stauden wie Rittersporn, tränendes Herz, Pfingstrosen, Dahlien oder Astern.

Blühende Blumen & Kräuter für's Gemüsebeet

In den Gemüsebeeten können viele verschiedene Blumen und Kräuter angepflanzt werden. Sie bilden auf der einen Seite eine optische Bereicherung, andererseits unterstützen Sie das Gemüse im Wachstum und schützen es vor Pflanzenkrankheiten und Schädlingen.
Ringelblumen und Tagetes verbessern den Boden, vertreiben Nematoden und sorgen für eine bessere Befruchtung vor allem bei Gemüsearten wie Tomaten oder Paprika. Zweijährige Sommerblumen wie die Königskerze oder Stockrosen bestechen durch ihre Schönheit und zählen zu den beliebtesten Bauerngartenblumen. Genauso gut passen in den bunten Bauerngarten Margeriten, Wicken, Akeleien, Sonnenblumen, Phlox, Strohblumen und Malven. Eine positive Wirkung auf die Gemüsepflanzen haben Kräuter wie Petersilie, Dille, Kümmel, Bohnenkraut, Schnittlauch und Knoblauch.

Garten-Tipp von Doris Kampas

Auch auf dem Balkon oder der Terrasse ist es möglich, ein „Bauerngarten-Feeling“ zu erzeugen. Dazu stellt man am besten mehrere Kistchen und Töpfe nahe zusammen und bepflanzt sie abwechselnd mit Gemüse, Kräutern und Bauerngartenblumen. Eine Stockrose neben Tomaten, Ringelblumen, Paprika, Lavendel und buntem Salbei lockt nicht nur zahlreiche nützliche Insekten an, sondern bringt auch fröhliche und bunte Abwechslung auf den Balkon.

Kommentare

Eine Struktur im Gemüsegarten zu schaffen finde ich persönlich am schwierigsten. Der Tipp mit dem Salbei, Buchsbaum oder Lavendel etc. als Umrandung ist ein guter und brauchbarer Hinweis.

Selma P.
05.03.2017 um 17:40

Kommentar verfassen Antwort verfassen

Vielen Dank für deine Nachricht!
Diese wird von uns geprüft und in Kürze freigeschalten.
Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuche es nocheinmal!
* Pflichtfelder
Obst & Gemüse Icon
Saisonkalender