Herr Lugmayr, Sie kultivieren im Marchfeld für Ja! Natürlich Rhabarber. Seit wann machen Sie das?
J.L.: Wir haben schon 1996 begonnen, unseren Hof auf biologische Landwirtschaft umzustellen. 1999 war unsere Ernte zum ersten Mal bio. Seither liefern wir Bio-Rhabarber an Ja! Natürlich. Die Pflanzen dafür haben wir schon drei Jahre vorher gepflanzt. Bis man Rhabarber zum ersten Mal ernten kann, dauert es nämlich zwei bis drei Jahre.
Wie erntet man Rhabarber?
J.L.: Die Pflanzen wachsen im Freiland auf ebenen Feldern. Ab dem 20. April beginnen wir mit der Ernte. Mit einer drehenden Handbewegung ziehen wir die Rhabarberstangen aus dem Boden. Die Blätter schneiden wir an Ort und Stelle mit einem Messer ab und lassen sie zwischen den Pflanzen liegen. So haben wir gleich eine Art Mulch und das Beikraut zwischen den Reihen wird nicht so groß.
Stichwort Beikraut: Chemisch-synthetische Spritzmittel sind im Bio-Anbau verboten. Wie schützen Sie Ihre Rhabarberpflanzen?
J.L.: Rhabarber ist für den Bio-Anbau eine sehr dankbare Pflanze und wir hatten glücklicherweise noch nie Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten. Wir arbeiten bei uns am Hof aber auch in einer Kreislaufwirtschaft, damit die Bewirtschaftung nicht zu intensiv ist. Auf unserem Hof sind zwischen 12 und 15 Hektar für Rhabarber reserviert, geerntet werden aber jedes Jahr nur zwischen 6 und 7 Hektar, weil wir die Rhabarberpflanzen nicht zu alt werden lassen. Wenn sie zwischen 7 und 8 Jahre am Feld waren, teilen wir die Wurzelstöcke und pflanzen die Felder neu aus. Diese Felder brauchen dann wieder zwei bis drei Jahre, bis sie zum ersten Mal geerntet werden können. Gedüngt wird bei uns nur mit Pferdemist.