Recht hat er, auch wenn seine Weisheit in Anbetracht seines Alters doch überrascht. Mit seinen 23 Jahren hat Josef eines bereits herausgefunden: Wenn es den Tieren gut geht, geht es auch ihm gut. Daher ist er ständig bemüht, seinen Schweinen das zu geben, was sie wirklich brauchen: Platz, gutes Bio-Futter und sauberes Wasser, frische Luft, eine Herde und Zeit. Letztere vergeht für den Jungbauern viel zu schnell, denn die fünf Monate, die die Jungschweine bei ihm bleiben, sind ihm selbst meistens zu kurz.
Vor allem am Anfang, bei seinen ersten zwanzig Tieren, fiel es ihm schwer sich von ihnen zu trennen, als sie zum Schlachter kamen, doch mittlerweile hat er gelernt damit umzugehen. Anstand hat er auf alle Fälle, der Josef, und ein Gespür für seine Tiere. Mittlerweile bringt Josef die Schweine mit seinem eigenen Anhänger zum Schlachter, der nicht weit entfernt ist. So vermeidet er allen unnötigen Stress für seine Tiere.
Josef sagt von sich selbst, dass er in den Betrieb hineingewachsen ist. Seit vielen Generationen ist der Gutshof in der Familie, ursprünglich basierte er aber großteils auf Ackerbau und es gab nur ein paar Milchkühe. Für Josef allerdings war bereits während der Schulzeit klar, dass er den Hof weiterführen möchte, und er wusste, dass er dafür ein weiteres Standbein brauchte. Durch Zufall kam er auf Freilandschweine, und was damals ziemlich spontan mit zwanzig Schweinen begann, ist heute erfolgreich in das Betriebskonzept integriert. „I habe zwar keine Ahnung von Schweinen gehabt, aber das kam dann mit der Zeit”, lacht Josef und ist froh, diese Herausforderung angenommen zu haben.