Garten

Ein gesunder Boden ist das halbe Gartenleben (wenn nicht das ganze!)

Ulli Cecerle-Uitz
Mai 13, 2015

Unser Planet Erde hat einen Durchmesser von 12.742 Kilometern. Von der obersten, im Verhältnis winzig dünnen Schicht von 5 – 20 cm – der Humusschicht – hängt fast jedes Leben ab.

Diese fruchtbare Hülle geht (durch vielfältige menschliche Einflüsse) nach und nach verloren. Schätzungsweise werden jedes Jahr 24 Milliarden Tonnen Erde durch Wind verweht oder durch Wasser weggeschwemmt.

Um dem Bodenverlust entgegenzusteuern, wurde 2015 von den Vereinten Nationen zum internationalen Jahr des Bodens ausgerufen. Was uns Gärtnerinnen und Gärtner interessiert: Was macht einen gesunden Boden aus?

Wie verbessere ich meinen Gartenboden?

Mit einer Handvoll Erde aus dem eigenen Garten, kann jeder selbst die Qualität seines Bodens überprüfen. Ist die Erde dunkel, warm und riecht angenehm nach Waldboden, kann man sich über eine gute Bodenqualität freuen. Ist die Erde jedoch sandig oder hart und verdichtet und nahezu geruchlos oder strömt sogar einen unangenehmen Geruch aus, dann besteht Handlungsbedarf! Denn für das gesunde Gedeihen von Gemüse, Obst und auch Zierpflanzen ist ein Boden, der reich an Humus ist, Grundvoraussetzung. Andernfalls kümmern die Pflanzen vor sich hin, wachsen nicht ausreichend und sind anfällig für Krankheiten.

Als Humus wird die abgestorbene und zersetze organische Substanz des Bodens bezeichnet. Das können tote Tierchen ebenso sein wie Mikroorganismen, Wurzelreste oder abgestorbene Pflanzen. Durch die im Boden lebenden Tiere wie Regenwürmer, Algen, Asseln, Springschwänze, Geißeltierchen aber auch durch Mikroorganismen, Pilze u.v.m. werden die abgestorbenen Teile langsam zerlegt und neuen Pflanzen als „Nahrung“ wieder zur Verfügung gestellt. Dies ist jedoch kein einseitiger Prozess. Die Bodentierchen erhalten dafür im Gegenzug von den Pflanzen bestimmte Stoffe wie z. B. Zucker, den die Pflanzen durch Photosynthese selbst produzieren. Im Detail sind diese Abläufe im Boden noch bei Weitem nicht erforscht. Diese vielen sensiblen Abläufe werden durch den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln oder mineralischen Düngern rasch aus dem Lot gebracht – die Böden verkargen und verarmen.

Im eigenen Garten ist die erste und wichtigste Maßnahme für einen gesunden Boden: Kein Einsatz von chemischen Mitteln im Garten!

Tipps zur Verbesserung des Bodens

Kompost: Durch Kompost wird organische Substanz auf den Boden aufgebracht. Halbverrotteter Kompost belebt schlechte Böden besonders!

Mulchen: Regelmäßiges Mulchen mit Gras, gejätetem Unkraut oder Elefantengras regt das Bodenleben an und baut eine Humusschicht auf.

Mischkultur: Durch eine dichte Bepflanzung der Böden kann die Erde nicht durch Wind und Wasser abgetragen werden. Und durch unterschiedliche Bepflanzung, also durch Mischkulturen, wird das Bodenleben gefördert und trägt somit zu einer größeren Vielfalt bei.

Garten-Tipp von Doris Kampas

Besonders gut eignet sich zur Verbesserung des Bodens der regelmäßige Anbau von Gründungspflanzen. Die sind z.B. Buchweizen, Lupinen oder Gelbsenf. Diese Pflanzen werden nach der Blüte direkt abgeschnitten und am Boden liegen gelassen. Sie reichern den Boden nicht nur mit Nährstoffen an, sondern lockern ihn auch durch besonders tiefe Wurzeln.

Kommentare

Sehr interessant! Herzlichen Dank

Gertrud Reitbauer
18.06.2019 um 20:05

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