Im Portrait

Klaus Wiesinger: Bio-Ziegenheumilch aus dem Mühlviertel

Hirschbach im Mühlkreis, Oberösterreich

Alles, was Klaus über Ziegen, Milch und Heu weiß, hat er autodidaktisch gelernt. Mittlerweile holen viele seiner Kollegen bei ihm Rat.

Ich hab immer einen Plan B und C g‘habt. Dass das mit den Ziegen so einschlägt, hätte ich mir nicht gedacht
Klaus Wiesinger

..erzählt er und gibt zu, dass es schon etwas Mut und Ehrgeiz erforderte. Ursprünglich stammt die Idee der Ziegenhaltung von seinen Eltern, die ihm den Hof in Hirschbach im Mühlkreis mit ihren zehn Kühen im Jahr 2010 übergaben und erkannten, dass es Zeit für eine Veränderung ist. Schon bevor Klaus den Hof übernahm, bereiteten seine Eltern alles für die Umstellung auf eine biologische Bewirtschaftung vor, die dann Schritt für Schritt umgesetzt wurde.

Kurze Zeit später konnten die 66 Saane-Ziegen einziehen. Noch zuvor war Klaus allerdings viel unterwegs, besuchte zahlreiche Höfe – die ebenfalls Ziegenmilch herstellten, beziehungsweise auch mit Heu fütterten – sowie Molkereien und mögliche Partner.

Die Fütterung mit Heu war neu für mich und ich habe viel darüber nachgedacht. Würde ich heute von vorne beginnen, würde ich es genauso machen. Die Heumilch schmeckt einfach besser und den Ziegen geht es echt gut damit.
Klaus Wiesinger

So kommt es nicht von ungefähr, dass die Ziegen um halb sechs Uhr morgens bereits vor der Melkkammer Schlange stehen und auch am Abend, beim zweiten Melkgang, ihrer inneren Uhr vertrauen.

Hand anzulegen war Klaus, der jahrelang als Fliesenleger tätig war, gewohnt und so wurde selbst renoviert und zugebaut. Vom Stall aus haben die Ziegen nun Tag und Nacht die Möglichkeit ins Freie zu gehen, tagsüber dürfen sie die saftig grünen Wiesen am Hang rund um den majestätischen Apfelbaum abgrasen. Die Unterstützung der ganzen Familie ist Klaus besonders wichtig. Selbst der Jüngste, der eineinhalbjährige Samuel, ist bereits eifrig mit dabei. Und mit den Zicklein im Stall gibt es ja auch genügend Spielkameraden.

Mit der Zeit stieg auch die Anzahl der „Familienmitglieder“ – wie der Landwirt seine 134 Ziegendamen, die zwei Böcke und 30 Kitz liebevoll bezeichnet. Wachsen will er im Moment aber nicht mehr, eher soll es ein bisserl weniger werden. „Gut 120 Ziegen wären optimal“, so Klaus, „dann kann man sich die Aufgaben gut aufteilen und jeder weiß über alles Bescheid. Man kennt und vertraut einander.“  Denn nur wenn man Spaß an der gemeinsamen Arbeit hat und sich auf die anderen verlassen kann, kann auch das Beste daraus werden.

Aus Bauernhand: Bio-Heumilch-Ziegen im Mühlviertel

Dauer: 02:00