Martin Bayer Leindotteröl Martin Bayer Leindotteröl
Im Portrait

Martin Bayer: Baut Bio-Leindotter an

Waldviertel, Niederösterreich

Gegenüber dem Öllein hat Leindotter in puncto Bekanntheit noch Aufholbedarf – und das, obwohl er eine alte Kulturpflanze ist. Familie Bayer in Langau hat seinen Wert bereits von einigen Jahren erkannt, seit sieben Jahren bindet sie ihn in die Fruchtfolge ein. „Die Pflanze ist anspruchslos und kommt auch mit steinigen, sandigen Böden, wie wir sie hier im Waldviertel haben, zurecht“, sagt Martin Bayer, der den elterlichen Betrieb im Herbst 2022 übernimmt.

Martin Bayer Leindotteröl
Martin Bayer Leindotteröl

Ertragreiche Zwischenkultur

Die Umstellung auf biologische Landwirtschaft war 2009 erfolgt. Damals wurde die Stiermast aufgegeben und gänzlich auf Ackerbau umgestellt. Heute bewirtschaftet die Familie im Waldviertel 73 Hektar Grund und kultiviert Getreide, Ölkürbis, Luzerne, Erbsen, Lupinen und eben Leindotter. Das Hauptgewicht liegt auf dem Weizen, der Leindotter stellt eher eine Zwischenkultur dar – jedoch eine, die auch guten Ertrag liefert. „Die Kultur macht relativ wenig Arbeit. Sie wird im Frühjahr ausgesät und bildet rasch eine Decke, sodass kaum Beikraut aufkommt. Da die Pflanze bei uns auch nicht von Insekten befallen wird, ist zudem kein Pflanzenschutz notwendig. Der nächste Arbeitsschritt ist dann erst die Ernte, die mit dem Mähdrescher vorgenommen wird“, sagt Martin Bayer.

Martin Bayer Leindotteröl
Martin Bayer Leindotteröl
„Wir bauen seit sieben Jahren Leindotter an und haben damit immer gute Erfahrung gemacht.“
Martin Bayer, Bio-Bauer aus dem Waldviertel

Rückstandslose Verarbeitung

In einer Reinigungsanlage werden die birnenförmigen Samen von den Pflanzen gelöst, was aufgrund ihrer Größe gut gelingt. „Pro Hektar ernten wir rund 1.000 Kilogramm Leindottersamen. Sie weisen einen Ölgehalt von 28 bis 42 Prozent auf und werden in der Ölmühle gemahlen. Der Presskuchen wird an Tiere verfüttert, die Pflanzenrückstände werden eingeackert und tragen so zum Humusaufbau bei. Damit bleibt von der Pflanze nichts übrig, vielmehr findet sie vielfältige Verwendung“, beschreibt Martin Bayer die Vorzüge. Ein weiterer Vorteil liegt in der Anspruchslosigkeit: Leindotter kommt mit wenig Wasser aus und bringt daher auch in trockenen Jahren Ertrag.

„Leindotteröl ist in den Inhaltsstoffen dem Leinöl ähnlich, schmeckt aber leicht scharf und senfig.“
Martin Bayer über den Geschmack von Leindotteröl
Martin Bayer Leindotteröl
Martin Bayer Leindotteröl
Martin Bayer Leindotteröl

Reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren

In einer Ölmühle werden die Samen zum Ja! Natürlich Leindotteröl gemahlen. Es weist einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie ein gutes Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren auf. Durch seinen geringeren Anteil an Omega-3-Fettsäuren ist es rund neun Monate haltbar – wobei hier, wie auch bei anderen Ölen, gilt: Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eine Empfehlung. Besteht das Öl den Geruchs- und Geschmackstest, kann es darüber hinaus verwendet werden. Apropos Geschmack: Auch darin unterscheidet sich das Leindotteröl vom Namensvetter. „Vom Geruch her an Erbsen erinnernd, schmeckt Leindotteröl leicht scharf und senfig. „Am besten harmoniert es mit kalten Speisen, denn zum Kochen ist es zu schade“, sagt Martin Bayer. „Ich gebe es gerne über Salate oder über Tomaten mit Mozzarella.“ Auch Smoothies oder das Ja! Natürlich Bio-Beeren Müsli lassen sich mit ein paar Tropfen Ja! Natürlich Leindotteröl aufpeppen, was für einen kraftvollen Start in den Tag sorgt.

Bio-Diversität

Was wir morgen ernten und essen werden, wie wir mit den Umweltveränderungen durch den Klimawandel zurechtkommen und wie gut es uns gelingt, diesen auszubremsen – all das hängt maßgeblich von der biologischen Vielfalt ab. Aber was versteht man unter Biodiversität genau und wie können wir sie fördern? Die Antworten findest du hier.