Marienkäfer auf einer Blume
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Zugegeben, manche Insekten erscheinen nützlicher als andere: Bienen versorgen uns mit köstlichem Honig, Marienkäfer gelten als Glücksbringer und auch vorbeiflatternde Schmetterlinge stiften mehr Freude als Ärger. Wespen, Hornissen oder Zecken haben einen wesentlich schlechteren Ruf, im Naturhaushalt spielen sie trotzdem eine wichtige Rolle und verdienen daher die Bezeichnung Nützlinge.

Ungeahnte Nützlinge

Unter Nützlingen versteht man Tiere, die uns Menschen durch ihre Lebensweise nützen, das Gartenleben verbessern oder der Landwirtschaft zugute kommen. Das tun sie etwa, indem sie als natürliche Fressfeinde Schädlinge in Schach halten, zur Bodengesundheit beitragen und dafür sorgen, dass Pflanzen gut gedeihen können. Die Bio-Landwirtschaft hat Nützlinge als wertvolle Verbündete erkannt. Sie bereichern die biologische Vielfalt in und um die Kulturen und fördern die Biodiversität auch indirekt, da Bio-Landwirt*innen dank ihnen weniger Pestizide einsetzen müssen. Während viele von uns Bienen, Hummeln und sogar Spinnen als nützliche Helfer abgespeichert haben, nehmen wir einige ihrer Artgenossen als lästig und unnütz wahr – doch damit tun wir Wespen, Hornissen, Fliegen, Ameisen und Zecken Unrecht.

Wie uns unliebsame Insekten nützen

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Fressen und gefressen werden

Auf Parasiten wie Mücken und Zecken könnten wir alle gut verzichten, oder? Für andere Lebewesen stellen aber gerade diese Tiere eine unentbehrliche Nahrungsquelle dar. Kurz: Ohne die nahrhaften Parasiten würden zahlreiche Insekten, Frösche, Fische, Nagetiere und Vögel womöglich verhungern. Und auf dem Speisplan vieler Insekten stehen wiederum Schädlinge. Nützlinge wie Wespen, Ameisen, Hornissen, Mücken und Co verputzen täglich jede Menge Blattläuse, Milben, Zecken und Raupen bzw. deren Eier und Larven und halten sie somit von unserer Ernte fern.

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Wichtige Bestäuber

Wenn wir an die Bestäubung von Obstbäumen und Co denken, dann vor allem an Bienen. Die Bestäubungsleistung von Wespen wird dagegen häufig unterschätzt. Dabei besuchen Wespen über 950 Pflanzenarten – manche davon werden sogar nur von Wespen bestäubt. Sogar die winzigen Mücken leisten als Bestäuber ihren Beitrag.

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Natürlicher Aufräumtrupp

Viele Nützlinge helfen bei der Beseitigung von faulenden Pflanzen und Pilzsporen. Sie sorgen für die Zersetzung von Gartenabfällen und lockern nebenbei die Erde auf. Wespen fressen etwa morsches Holz und nutzen den eingespeichelten Brei zum Nestbau. Ameisen beseitigen Unkrautsamen und Aas. Und Mückenlarven reinigen Gewässer, indem sie sich von organischen Abfällen ernähren.

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Bestandsregulatoren & Immunstärker

Zecken sind Krankheitsüberträger und können so Mensch und Tier gefährlich werden. Doch sogar das dürfte sein Gutes haben: Es wird vermutet, dass die Blutsauger damit im Naturhaushalt helfen, die Population anderer Lebewesen zu regulieren, indem sie die übermäßige Vermehrung von Beständen verhindern. So manche Parasiten sorgen außerdem dafür, dass sich das Immunsystem anderer Lebewesen stärkt.

Tipp!

Glücksbringer & Nützling zugleich!
Marienkäfer und Blattlaus

Nützlinge im eigenen Bio-Garten fördern

Wer dafür sorgt, dass sich Nützlinge im eigenen Garten wohlfühlen, muss sich um Schädlinge keine Sorgen machen. Was es dafür braucht, lest ihr hier.

Natürliche Hausmittel zum Fernhalten lästiger Insekten

Selbst das nervigste Insekt trägt seinen Teil dazu bei, die Natur im Gleichgewicht zu halten. Auch wenn wir Nutznießer*innen sind, müssen wir nicht unbedingt mit allen Nützlingen auf Tuchfühlung gehen. Um sich Insekten vom Leib zu halten, empfiehlt es sich in jedem Fall auf natürliche Hausmittel statt chemische Keulen zu setzen. Hier ein paar Tipps, wie euch Wespen, Mücken und Co nicht zu nahe kommen.

Wildblumen Illustration

Wespen

Bei Lavendel, Basilikum oder Zitronenverbene suchen Wespen das Weite. Kräutertöpfe mit diesen Pflanzen am Fensterbrett oder vor Fenster und Balkontüren gehängte getrocknete Kräutersträußchen können bei der Abwehr helfen. Auch ein Wassernebel aus der Sprühflasche schafft Abhilfe – er sorgt dafür, dass Wespen wie bei Regen in ihr Nest flüchten.

Hornissen

Hornissen lassen sich mit Zitronenduft in die Flucht schlagen. Zur Abschreckung ein paar Zitronenscheiben mit Gewürznelken spicken und in der Nähe deines Sitzplatzes aufstellen.

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Mücken

Auch Mücken lassen sich mit der richtigen Pflanzenauswahl vertreiben. Vor allem der Duft von Lavendel, Salbei, Zitronenmelisse, Katzenminze, Rosmarin, Duftgeranien und Tomatenpflanzen schreckt sie ab. Das klappt auch mit ätherischen Ölen dieser Pflanzen – am besten zu Bio-Qualität greifen.

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Ameisen

Flächen lassen sich ameisenfrei halten, indem man sie öfter mit Essig oder Zitronensaft abwischt. Auch um intensiv riechende Kräuter wie Lavendel, Thymian, Minze oder Majoran – neben der Terrasse gepflanzt oder auf Ameisenstraßen gestreut –machen die fleißigen Tiere freiwillig einen großen Bogen.

Stuben- & Fruchtfliegen

Wie gegen Wespen wirken Lavendel und Basilikum auch als Duftbarriere gegen Stuben- und Fruchtfliegen. Eukalyptusöl soll ebenfalls Wunder wirken. Ansonsten bleibt der Griff zu Fliegengitter und Mückennetz.

 

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