Garten

Im Herbst gibt’s viel zu tun: 5 Experten-Tipps für den Bio-Garten

Ulli Cecerle-Uitz
September 18, 2015

Die große Hitze des Sommers ist vorbei. Nicht nur den Menschen machen Temperaturen jenseits der 35° C zu schaffen, auch die Pflanzen haben unter der gleißenden Hitze gelitten. Manche haben regelrecht Brandblasen ausgebildet.Jetzt im Herbst wird das Wachstum aber eingestellt. Umso wichtiger ist es nun, den bereits gesetzten Pflanzen eine gute Pflege zukommen zu lassen. Und der September kann auch nochmals für eine Aussaat genutzt werden, um im Winter frischen Salat zu ernten. Vergessen wir auch nicht auf die Tiere im Garten, damit sie gut durch die Wintertage kommen.

1. Beerenobst - der richtige Rückschnitt

Unsere Bio-Himbeersorte Schönemann ist eine Junisorte und nun reif für den Rückschnitt. Die abgetragenen Ruten werden direkt über dem Boden zurückgeschnitten. Neue frische Triebe bleiben jedoch im Winter stehen. Unsere Empfehlung ist, diese erst gegen Ende Februar um ca. ein Drittel einzukürzen. Das regt das Wachstum im Frühling an und sorgt für eine reiche Ernte.

Auch die Bio-Brombeersorte Fantasia wird bodennahe zurückgeschnitten. Allerdings sollten hier ebenso die einige kräftige Jungtriebe stehen bleiben und wie bei den Himbeeren erst im zeitigen Frühling zurückgeschnitten werden. Da Brombeeren sehr frostempfindlich sind, könnte es sonst zum Erfrieren des ganzen Strauchs kommen.

Ribisel brauchen keine umfassenden Schnittmaßnahmen. Nur alte und schon abgestorbene Äste werden ausgeschnitten.

2. Erdbeeren - Zeit für Ableger

Im September ist es auch Zeit, Erdbeeren zu teilen. Erdbeeren bilden Ableger, die sogenannten Kindel. Diese können nun vorsichtig von der Mutterpflanze gelöst und an ihrem neuen Platz eingesetzt werden.

3. Salat-Anbau im Herbst

Besonders im Winter wollen wir uns regelmäßig mit reichlich Vitaminen versorgen – am mit frischem Gemüse und Salat direkt aus dem Garten oder vom Balkon. Mit dem Ja! Natürlich Samensortiment kann jeder – vom Urban Gardener bis zum Gartenbesitzer – seinen frischen Salat jetzt für den Winter anbauen.

Folgende Sorten können ab sofort bis Ende September noch im Freien ausgesät werden: Pflücksalat Lollo rosso, Pflücksalat Lollo bionda, Eissalat Grazer Krauthäuptel 2, Feldsalat Verte de Cambrai, Asia Salat Purple Frills, Asia Salat Pak Choi, Pflücksalat red salad bowl, Winter-Endivien Bubi Kopf 2 und Rucola. Auch Spinat hat jetzt Saison für den Anbau: Die kleinen Blätter sind eine wunderbare Beigabe in Mischsalaten.

4. Vorbereitung für Frostnächte

Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte kälter, ist es Zeit, an den Winterschutz zu denken.Frisch angebautes Gemüse wird mit einem Gartenvlies abgedeckt. Dieses lässt Licht, Wasser und Luft zu den Pflanzen, erhöht in der Nacht jedoch die Temperaturen um einige Grad. Das Vlies wird entweder direkt über die Pflanzen gelegt und an den Rändern mit Steinen beschwert oder an u-förmigen Stangen, die über das Beet oder den Trog gespannt sind, befestigt. Einen besonderen und praktischen Winterschutz bietet ein Frühbeetkasten, der am Tag geöffnet und in der Nacht geschlossen werden kann.

Frostempfindliches Gemüse und Kräuter deckt man im September mit Stroh, Reisig oder Mulchmaterial ab, damit es im Herbst noch länger im Freien bleiben kann. Frostempfindliche Kräuter wie Rosmarin, Ananassalbei oder Basilikum müssen ab Anfang Oktober ins Haus! Frostharte Pflanzen in Trögen und Kübeln brauchen ebenso einen Frostschutz: Die Töpfe am Fuß der Pflanzen mit Stroh abdecken und den Trog mit einer Frostschutzmatte z. B. aus Kokosfasern umhüllen.

5. Gemüseernte im Herbst

Im September ist Erntezeit! Bei Tomaten, Paprika und Zucchini lohnt es sich, die Blüten zu entfernen. Damit reifen die Früchte, die sich auf den Pflanzen befinden rascher aus. Tomaten können übrigens auch grün geerntet werden, auf der warmen Fensterbank reifen sie noch nach. Rüben, Karotten und Erdäpfel sind erntereif, wenn das Laub beginnt, sich zu vergilben. Mehrere Gemüsearten halten auch den Frost gut aus wie Lauch, Brokkoli, Kohl, Kohlsprossen und Kraut.

6. Nützlinge schützen: Vögel im Winter

Damit unsere gefiederten Freunde gut den Winter überstehen, sollten die Gärter ihren Ordnungssinn im Herbst zügeln. Denn Samen von Ziergräsern und abgeblühten Stauden dienen den Vögeln ebenso als Nahrung wie liegengebliebenes Obst, nicht geerntete Wildfrüchte oder die Hagebutte der Rosen. Ein guter Grund, den Garten erst im Frühling „sauber“ zu machen! Im Übrigen sind auch nicht beschnittene Pflanzen wie Gräser und Stauden viel besser vor dem Frost geschützt. Und auch die darin versteckten Insekten dienen den Vögeln als Nahrung.

Wer Vögel zusätzlich füttern möchte, sollte das erst bei längerem Frost und geschlossener Schneedecke machen. Zu groß ist sonst die Gefahr, dass sich Krankheitserreger an der Futterstelle vermehren. Als Vogelfutter gut geeignet sind selbstgesammelte Samen von Brennnesseln, Wegerich, Gräsern oder Schafgarbe. Ebenso eignen sich natürlich Samen wie Sonnenblumenkerne, Erdnüsse oder Hanfsaat. Brotreste auf keinen Fall füttern, sie frieren und schimmeln und schaden den Vögeln!

Fotocredit: Coverbild istockphoto.com

Garten-Tipp von Doris Kampas

Den Gemüsebeeten kann man bereits jetzt etwas Gutes fürs Frühjahr tun! Mit der Aussaat von Gründüngung wird der Boden bedeckt und Auswaschungen von Nährstoffen werden verhindert. Die im Winter abgefroren Grünungspflanzen bleiben auf der Erde liegen und sollten im Frühjahr oberflächlich eingearbeitet werden. Im Beet bewirken sie ein ideale Startdüngung für den Frühjahrsanbau.

Kommentare

Kommentar verfassen Antwort verfassen

Vielen Dank für deine Nachricht!
Diese wird von uns geprüft und in Kürze freigeschalten.
Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuche es nocheinmal!
* Pflichtfelder