Im Portrait

Doris und Martin Schauer: liefern frische Bio-Milch

Mostviertel, Niederösterreich
Früh übt sich

Freie Platzwahl im Stall

Der neue Stall brachte nicht nur mehr Platz und „hörnerfreundliche“ Fressgatter, sondern auch mehr Freiheit für die Tiere: Drinnen können sie sich frei bewegen. Direkt vom Stall geht es für sie auf die Weide, vorausgesetzt, sie wollen das: „An heißen Sommertagen bleiben sie lieber im Stall, dafür verbringen sie dann die Nacht im Freien. Sie haben die Wahl, wo sie sich aufhalten. Das schätzen wir und das gefällt uns“, sagt Martin, der selbst in landwirtschaftlichem Umfeld aufgewachsen ist. Das Arbeiten im Helmberg hat er jedoch im Wesentlichen vom Schwiegervater gelernt, was angesichts der Steigungen durchaus herausfordernd ist.

Handarbeit

Schonende Bewirtschaftung

„Meine Großeltern haben noch alles händisch gemacht“, berichtet Doris, „erst mein Vater hat einen Traktor angeschafft“. Vieles geht dennoch nur per Hand. Und so greifen sie regelmäßig zur Sense, um die steilen Weiden, die über viele Jahre von den Rindern ausgetretenen „Viehwegerl” zu mähen. Das geeignete Streu wird getrocknet und kommt als Einstreu in den Stall. „Das ist viel Arbeit, aber es ist wichtig, damit nicht alles verwildert“, so der Landwirt, der ohnehin beim Einsatz von Maschinen eher sparsam ist.

Schonende Landschaftspflege

Zum Schutz des Bodens

Große Mähmaschinen sucht man vergeblich, denn „die verdichten den Boden“. Gemäht wird am Biohof Helmberg dreimal im Jahr, was auch im Sinne der Natur ist. Aufgrund der Bodenbeschaffenheit kann und möchte die Familie nicht früher mähen, da es ihr ein Anliegen ist, das Gras auszureifen zu lassen. Letztendlich ist es auch ein Vorteil für die Wildtiere, wenn nicht alle Landwirt:innen zur selben Zeit mähen.

„Wir l(i)eben (für) die Tiere und sie leben für uns."
Doris Schauer, leidenschaftliche Bäuerin
Auf dem Weg zur Bio-Milch

Im Einklang mit der Natur

Es sind alle Lebewesen – die Vögel, die Wildtiere, die Bienen, Insekten und Schmetterlinge – die Doris und Martin Schauer in ihrer Umgebung schätzen. „Da lohnt es sich, dass wir die Wiesen teilweise länger stehen lassen und wenn, dann nur mit dem Doppelmessermähwerk mähen. So finden sie Nahrung und wir freuen uns daran“, erklärt Doris begeistert. „Das zeigt uns, dass der Weg, ohne künstliche Zusätze auszukommen, absolut richtig ist.“ Genau das schätzen beide an der Bio-Landwirtschaft: „Es ergibt sich alles wie von selbst.“ Und das schmeckt man auch in den aus der Milch hergestellten Bio-Produkten von Ja! Natürlich. 

Gegenseitiges Vertrauen

Herr der Weide

Zurück auf der Weide zeigt sich dann, wie gut das funktioniert. Der Herr der Weide ist der Stier, drei Jahre alt, eine Autorität und Martins ganzer Stolz, der sich zugleich wunderbar in die Gruppe fügt. Er wurde schon am Hof geboren und auch seine Mutter, die Leitkuh, lebt noch hier – sie selbst wird allerdings von einem anderen Stier belegt. „Er ist sehr zutraulich und brav, wobei der Respekt nie verloren geht. Wenn seine ‚Mentscha‘ – sprich die Kühe – einen Streit haben, schreitet er schlichtend ein“, beschreibt Martin Rangkämpfe innerhalb seiner Herde. Meist geht es aber ohnehin friedlich zu.

So schmeckt Bio!

Tierwohl im Vordergrund

„Bei uns geben die Kühe zwar nicht so viel Milch, dafür aber bleiben uns die ein oder anderen Kosten erspart und die Lebensdauer der Tiere verlängert sich. Wir sind keine Vollgasbauern“, sagt Martin und betont damit, dass für ihn das Tierwohl im Vordergrund steht. Die Kühe bleiben bis zu zwölf Jahre lang am Hof – Hochleistungskühe haben hingegen eine deutlich niedrigere Lebensdauer.

„Wir sind keine Vollgasbauern.“
Martin Schauer, begeisterter Landwirt
Ganz frisch

Von der Kuh zur Milch

Und auch mit der Weiterverarbeitung sind die Landwirt:innen sehr zufrieden. Obwohl sie nur ein kleiner Betrieb sind, und noch dazu etwas „vom Schuss“, nimmt die Pinzgau Milch – Molkerei im Auftrag von Ja! Natürlich regelmäßig den Weg zu ihrem Hof auf sich. „Sie schauen auf die kleinen Bauern und das schätzen wir sehr“, erzählt das Ehepaar über den weiteren Weg der Bio-Milch, die später schließlich als Ja! Natürlich Bio-Vollmilch und in weiteren Ja! Natürlich Milchprodukten wie Bio-Sauerrahm oder Bio-Naturjoghurt den Weg in die Regale findet.