Was ist überhaupt Gentechnik?

Unter Gentechnik versteht man Methoden und Verfahren, die gezielt in ein Erbgut eingreifen und dieses verändern. Die Gentechnik umfasst also die Veränderung und Neuzusammensetzung von DNA-Sequenzen im Reagenzglas oder in lebenden Organismen sowie das künstliche Einbringen von DNA in lebende Organismen. Die gesundheitliche Langzeitwirkung von gentechnisch manipulierten Pflanzen auf den Menschen sowie die potenziell negativen Auswirkungen auf den Kreislauf der Natur sind nach wie vor ungeklärt. Österreich nimmt mit dem Gentechnikfrei-Kontrollzeichen und ganzen Branchen, die sich zusammen gegen Gentechnik entschieden haben, eine Vorreiterrolle ein. Dennoch ist in vielen alltäglichen Produkten Gentechnik versteckt.

Sind Bio-Produkte gentechnikfrei?

Die Kennzeichnung von Produkten mit dem Gentechnikfrei-Logo garantiert strenge Kriterien für Produktion und Kontrolle. Diese sind im Österreichischen Lebensmittel-Codex sowie in den Produktionsrichtlinien der ARGE Gentechnikfrei definiert: Das gekennzeichnete Lebensmittel muss vom Feld bis zum fertigen Produkt ohne den Einsatz von Gentechnik hergestellt worden sein. Bei Bio-Produkten mit dem EU-Bio-Siegel ist Gentechnikfreiheit Pflicht und für uns eines von vielen weiteren wesentlichen Kriterien für unsere Bio-Produkte:

  • Verbot chemisch-synthetischer Spritzmittel und künstlicher Dünger
  • Schutz und Förderung der Artenvielfalt
  • Klimaschutz durch verantwortliches Wirtschaften im Einklang mit der Natur, regionale Lebensmittel und kurze Transportwege
  • Artgemäße Tierhaltung,  biologische Fütterung und Verbot von vorbeugendem Einsatz von Antibiotika

Kein Gentechnik-Anbau bedeutet leider nicht automatisch gentechnik-frei.

Gibt es in Österreich überhaupt Gentechnik?

Österreich nimmt in punkto Gentechnikfreiheit eine internationale Vorreiterrolle ein. Dennoch ist leider in vielen Konsumgütern noch Gentechnik versteckt. Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen ist bei uns zwar verboten, der Import aber erlaubt. Vor allem bei importiertem Futtermittel, etwa Soja in der Schweinemast, ist Gentechnik auch in Österreich noch verbreitet. Denn importierte Futtermittel sind deutlich billiger als einheimische, gentechnikfreie. Für den Konsumenten bedeutet der Wunsch nach Gentechnikfreiheit daher meist auch einen höheren Preis. Etwa 500.000 Tonnen Soja kommen jährlich nach Österreich, ein Großteil davon ist gentechnisch verändert. Erfreulich hingegen ist, dass sich die Milch-, Eier- und Hühnerfleischproduzenten in Österreich branchenweit auf gentechnikfreie Fütterung geeinigt haben. Bei Ja! Natürlich gelten für die Futtermittel aller Warengruppen neben der Gentechnikfreiheit zahlreiche weitere Standards und Kontrollen – oft sind diese strenger als vom Gesetz vorgeschrieben. Die Futtermittel wie Getreide und Mais müssen frei von chemisch-synthetischen Spritzmitteln sein. Viele Tierarten fressen, was sie in der Natur finden, wie Kräuter und Gräser. Tiermehlfütterung, Leistungsförderer und chemische Futterzusätze sind in der biologischen Landwirtschaft streng verboten. Der begrenzte Einsatz von Kraftfutterbeigaben bei Raufutterverzehrern wie Rindern, Schafen und Ziegen wird streng kontrolliert.

Bio-Produkte bedeuten garantierte Gentechnikfreiheit.

Warum der gesunde Boden so wichtig ist

Wir sind überzeugt, Lebensmittel so zu produzieren, wie es die Natur vorgesehen hat. Den Böden unserer Bio-Bauern geht es gut, da eine entsprechende Fruchtfolge eingehalten wird, die dafür sorgt, dass der Boden über Generationen gesund erhalten wird. Die Erhaltung der Artenvielfalt unveränderten Saatguts ist eines unserer wesentlichen Anliegen, die wir seit vielen Jahren gemeinsam mit den Ja! Natürlich Bauern und Konsumenten vorantreiben. Das erfordert zwar sowohl von Bio-Bauern als auch Konsumenten mehr Geduld und (finanziellen) Aufwand, als Belohnung gibt es dafür unvergleichlichen, natürlichen Geschmack ohne Gentechnik. Diese verantwortungsbewusste, naturnahe Lebensmittelversorgung schafft die Basis für einen gesunden, genussvollen Lebensstil im Einklang mit der Natur.

Bio-Vielfalt statt Gentechnik-Einfalt!

Ja! Natürlich engagiert sich aus Überzeugung seit Jahren in verschiedenen Projekten für den Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt. Bio-Pionier zu sein bedeutet auch Verantwortung zu übernehmen. Statt auf Gentechnik setzen wir bewusst auf den Anbau ursprünglicher Obst- Getreide- und Gemüsesorten, die bereits seit Jahrhunderten in einer Region angebaut werden, um die Biodiversität zu erhalten. Das bedeutet, dass die Sortenanzahl bzw. das Erbgut einer Pflanzenart möglichst vielfältig ist. Immer mehr Bio-Genießer schätzen beispielsweise unsere saisonalen Paradeiser, Erdäpfel, GurkenChili und Paprika.