Feld von Familie Kernstock Feld von Familie Kernstock
Im Portrait

Harald und Johanna Kernstock: ernten im Waldviertel Bio-Erdäpfel

Waldviertel, Niederösterreich
Portrait der Familie Kernstock am Erdäpfelfeld
Ja! Natürlich Salaterdäpfel
Ausgegrabene Erdäpfel inkl. Wurzeln

Schonende Bearbeitung mit Augenmaß

Bis es so weit ist, sind allerdings viele Arbeitsschritte nötig: Sobald der Boden warm genug ist, erfolgt Mitte bis Ende April das Aussetzen der Pflanzen. Nun braucht es Wärme, Feuchtigkeit und Pflege. Zwei bis drei Überfahrten mit dem Traktor hemmen das Wachstum der Beikräuter auf den Dämmen. Etwa Ende Juni ist der Reinschluss erreicht – was bedeutet, dass sich die Kartoffelpflanzen in den Reihen berühren und ein dichtes Blätterdach bilden. Das Beikraut ist damit weitgehend in Schach gehalten – aber es tritt ein anderer Konkurrent auf den Plan. „Dann bringen wir Neemöl aus. Dieser natürliche Wirkstoff setzt sich nicht nur auf den Blättern ab, sondern dringt auch in die Pflanzen ein – und das wollen die Kartoffelkäfer nicht“, erklärt Harald Kernstock die biologische Bekämpfung des Schädlings.

„Wir wollen kein Labor auf dem Feld, das mit chemischen Mitteln hantiert, sondern uns auf unser Produkt konzentrieren.“
Harald Kernstock

Alle packen an

Sobald das Kraut verdorrt, sind die Kartoffeln reif zur Ernte. Diese erfolgt mit dem Vollernter, anschließend werden die Knollen in Holzkisten gelagert. Dabei helfen alle verfügbaren Hände mit. Neben Haralds Mutter und seiner Frau Johanna packt auch deren Familie an. Seit 2023 führt Johanna den Betrieb mit ihrem Mann, ihren Beruf als Sekretärin hatte sie nach der Geburt des zweiten Kindes aufgegeben. „Aber bei uns gibt es ohnehin immer viel zu tun“, sagt Harald Kernstock und es schwingt Stolz mit, wenn er von seiner Frau spricht: „Sie hatte keinen landwirtschaftlichen Hintergrund und ist ins kalte Wasser gesprungen. Aber sie ist in die Aufgaben hineingewachsen, hat sich gut eingelebt und macht ihre Sache toll.“

Vollernter am Feld
Oma und Enkelkind am Erdäpfel-Vollernter
Auslese der Erdäpfel auf dem Vollernter
Erdäpfel-Auslese
Harald und Johanna Kernstock im Portrait
Erdäpfel auf dem Vollernter
Abfüllen der geernteten Erdäpfel in Holzkisten
Begutachtung der ausgelesenen Erdäpfel
Ja! Natürlich Salaterdäpfel
Vollernter fährt am Feld
Erdäpfel in Herz-Form
Harald und Johanna Kernstock am Feld
Familienbetrieb

Von Anfang an Bio

Auch Harald macht seine Sache gut und vor allem mit Leidenschaft: „Ich bin in die Fußstapfen meines Vaters getreten. Er hat im Jahr 2000 auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Während meiner Ausbildung in der Landwirtschaftsschule habe ich dann darauf einen Schwerpunkt gelegt. Für mich gibt es nichts anderes als Bio – die Fruchtbarkeit der Böden und gesunde Ernte, da steckt mein Herzblut drin.“ Doch er setzt hinzu: „Biologische Landwirtschaft bedeutet aber nicht weniger Arbeit, ganz im Gegenteil. Ich habe kleinere Zeitfenster, um beispielsweise Beikräuter zu entfernen. Die Natur gibt mir vor, wann ich den Boden bearbeite, um ihn einerseits zu schonen und andererseits den besten Ertrag zu erzielen.“

Erde in den Händen
Ein gesunder Boden!

Der wichtigste Mitarbeiter draußen

Der Bodengesundheit widmet Harald große Aufmerksamkeit. Zur Geltung kommt diese einerseits durch regelmäßiges Nachschauen – „Was braucht der Boden“? – und eine angepasste Fruchtfolge. Neben Kartoffeln baut Familie Kernstock Ölkürbis, Leguminosen und Getreide an. „Auf Blattfrucht folgt Halmfrucht. Die Pflanzen bringen und entnehmen dem Boden unterschiedliche Nährstoffe. In mancher Hinsicht entwickelt sich dann aber auch ein Zwiespalt: Der Drahtwurm fühlt sich vor allem in unbearbeiteten Böden wohl. Hier gilt es, einen Ausgleich zu finden.“ Ein anderer Bodenbewohner ist hingegen herzlich willkommen: „Der Regenwurm lockert auf und macht Gänge in der Erde, durch die bei Starkregen das Wasser leichter in den Boden dringt. Er ist unser wichtigster Mitarbeiter draußen.“

Ja! Natürlich Salaterdäpfel
Köstliche Erdäpfel

Richtig gelagert, lange genossen

Nur erstklassige Ware wird eingelagert und weitergegeben. Dafür stehen am Hof ein Kühl- und ein Belüftungslager zur Verfügung. Für die Lagerung von Kartoffeln zu Hause empfiehlt der Landwirt, kleine Mengen in der Vorratskammer oder einem anderen kühlen Raum ohne Fenster aufzubewahren. „Ein Kastel oder dunkles Stoffsackerl tut es auch. Was aber wichtig ist und viele nicht wissen: Grüne Stellen an Kartoffeln und auch jene Stellen, wo die Knollen austreiben, sollen weggeschnitten werden. Solange sie aber prall und nicht runzlig sind, steht ihrer Verwendung nichts im Wege.“ Ob als Erdäpfelkas aufs Brot, im feurigen Kartoffeleintopf, zum Käsefondue oder im bunten Waldviertler Erdäfpfelsalat – die Ja! Natürlich Erdäpfel vielfältig einsetzbar und immer ein Genuss.

„Für uns gibt es nichts anderes als Bio – die Fruchtbarkeit der Böden und gesunde Ernte, da steckt unser Herzblut drin.“
Johanna Kernstock
Harald und Johanna Kernstock betrachten eine Erdäpfelpflanze
Erdäpfel Ausgraben am Feld
Harald und Johanna Kernsotck befüllen Erdäpfel-Korb
Familie Kernstock am Erdäpfel-Feld
Erdäpfel-feld von Familie Kernstock
Harald und Johanna Kernstock am Feld
Hummel auf einer Pflanze