„Wildes Wasser, steiler Fels“ – dafür steht der Nationalpark Gesäuse. Das Wasser, in dem Bernhard Glück seine Bachsaiblinge züchtet, ist zwar nicht wild, dafür aber ursprünglich und klar.
Bernhard Glück ist sozusagen in die Fischzucht hineingewachsen, wie schon sein Vater Erich. 1959 hatten die Großeltern damit begonnen, in Ebensee Fische zu züchten. „Der Großvater hatte ein Motorrad, mit dem ist er die Gasthäuser abgefahren und hat sie mit Fischen beliefert“, erzählt Bernhard Glück über die Anfänge des Betriebs. Später zog die Familie weiter, auf der Suche nach idealen Bedingungen für die Fischzucht. Heute betreibt die Familie sieben Standorte in Österreich und züchtet standortangepasste Fische.


Im Portrait
Bernhard Glück: züchtet Bio-Bachsaiblinge

Nationalpark Gesäuse,
Steiermark



Glasklares Wasser als Lebensraum
Die Fischteiche in St. Gallen im Gesäuse sind mitunter Bernhards Aufgabe. Die hier gezüchteten Bio-Bachsaiblinge wachsen in glasklarem Wasser auf und werden ausschließlich an Ja! Natürlich geliefert. „In einem der Teiche liegt der Wasserursprung, das Wasser kommt hier ganz rein aus der Erde und hat Trinkwasserqualität“, sagt Bernhard und verweist zugleich auf die natürliche Umgebung. „Die Teiche haben Naturboden und keinen Beton. Das bildet für die Fische einen naturnahen Lebensraum mit Brunnenkresse, anderen Gewächsen und Insekten.“
„Unsere Fischteiche liegen direkt am Wasserursprung – daher ist das Wasser klar und rein.“
Bernhard Glück, Fisch-Züchter aus Leidenschaft

Mitten im Nationalpark
Bio-Futter aus Österreich
Das Bio-Futter für die Tiere kommt aus Österreich und besteht aus Fischmehl, Fischöl, Geflügelmehl, Getreide und anderen Zutaten. Was sich darin nicht findet, sind Arzneimittel oder chemische Zusätze. Zudem unterscheidet sich die Bio-Fischzucht von der konventionellen durch die geringere Besatzdichte– und das bedeutet weniger Fische, aber gleiche Arbeit. Pro Jahr fischt Bernhard Glück etwa 200.000 Fische ab. „Die Zahl variiert, weil die Befruchtung nicht jedes Jahr gleich stark funktioniert. Uns ist aber wichtig, dass auch die Muttertiere unter natürlichsten Bedingungen leben.“

Fangfrisch
Absolute Frische
Rund drei Jahre haben die Bio-Bachsaiblinge Zeit, um heranzuwachsen. Haben sie die entsprechende Größe erreicht, werden sie mit Netzen abgefischt, lebend in Wiegebehälter gegeben und schonend verladen. Mit einem speziellen Lebendfischtransporter kommen sie dann zum Verarbeitungsbetrieb, wo sie je nach Nachfrage noch einige Tage weiter schwimmen. Damit ist gewährleistet, dass die Fische absolut frisch in die Regale kommen und nicht zwei, drei Tage auf Eis gelagert werden.
„Wir leben Bio aus Überzeugung und ich finde, den Unterschied schmeckt man.“
Bernhard Glück, Fischzüchter aus Leidenschaft
Bio schmeckt besser
Warum er eigentlich Bio-Fische züchtet, hat Bernhard rasch erklärt: „Die ganze Familie achtet seit Jahren darauf, möglichst biologische Lebensmittel zu kaufen. Schon meine Eltern haben die Kooperation mit Ja! Natürlich begonnen und ich setze sie fort. Mit den Teichen in St. Gallen haben wir hierfür den idealen Standort mit bestem Wasser gefunden. Wir leben Bio aus Überzeugung und ich finde, den Unterschied schmeckt man.“

„Ein Kuhstall unter Wasser"
Letztendlich bleibt die Frage, wie viel Arbeit so eine Fischzucht macht. Hier zitiert Bernhard seinen Papa Erich: „Der Papa sagt, ein Fischteich ist wie ein Kuhstall unter Wasser.“ Denn wie die Vierbeiner brauchen auch die Wirbeltiere unter Wasser tägliche Betreuung. „Die Fische wachsen sich auseinander, dann müssen sie nach Größe eingegliedert werden. Natürlich bringen auch das Abfischen und die Logistik Arbeit mit sich und die Fische müssen kundenspezifisch sortiert werden.“
Zumindest zweimal pro Woche isst Bernhard Glück Fisch. Und da er diesen selbst erzeugt, schmeckt er ihm umso besser.