Das Panorama der Alpen grüßt
Idyllisch liegt der Hof der Familie Rieder auf einer kleinen Anhöhe im Salzburger Ort Hollersbach. Die umliegenden Wiesen sind schon saftig-grün, durchsetzt vom leuchtenden Gelb des Löwenzahns, der den Beginn des Frühlings markiert. Dahinter die schneebedeckte Spitze des nahen Großvenedigers. Das kleine Holztor am Eingang zu Andrea Rieders Garten knarrt. Es muss wohl auch erst aus dem Winterschlaf erwachen.
Naturliebhaberin
„Spätestens im März muss ich einfach raus in den Garten,“ erzählt Bio-Bäuerin Andrea Rieder. „Wenn ich merke, dass die Sonnenstrahlen wieder kräftiger und so richtig schön warm werden, dann kann mich nichts mehr drinnen halten.“ Ein kleiner, ausgetretener Pfad führt zwischen den Beeten durch, hie und da strecken Narzissen ihre weißen und gelben Köpfe der warmen Sonne entgegen. Auf einem Haselnussstrauch in der hintersten Ecke des Gartens zwitschern ein Rotkehlchen und eine Blaumeise um die Wette.
Kräuter und Wildblumen
Ein biologisch bewirtschafteter Garten ist nicht nur ein Paradies für Vögel und Insekten, sondern ein ganz besonderes Fleckchen Vielfalt. Zwischen den Gemüsereihen wächst eine Vielzahl von Kräutern und Wildblumen. Sie alle bereichern sich gegenseitig im Wachstum und schützen einander vor Krankheiten und Schädlingen. Die Ringelblumen etwa, die man an ihren fülligen, samtig-grünen Blättern erkennt, verbessern den Boden und sorgen für eine bessere Befruchtung, vor allem bei Paradeisern und Paprika.
„Hier hab’ ich schon Erbsen gelegt,“ deutet Andrea Rieder auf eine Reihe, die mit kleinen, zu Bögen verbundenen, Ästen markiert ist. „Die Paradeiserpflanzen hab’ ich auch schon ausgesät, aber die bleiben noch am warmen Fensterbrett, sie dürfen erst nach den Eistagen raus.“ Es sind allesamt traditionelle Sorten in Bio-Qualität, die Andrea Rieder auspflanzt. Denn nur diese sind samenfest, können also selbst vermehrt werden, sind an das regionale Klima angepasst und auch geschmacklich hervorragend. Mit einem Gartensortiment von über 140 Sorten – darunter viele kostbare Raritäten – leistet Ja! Natürlich einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Vielfalt. Denn nur wenn Samen vermehrt und regelmäßig angebaut werden, bleiben sie auch künftigen Generationen erhalten.